Dietrich Bonhoeffer
Der zwangsläufige Gang eines anständigen Menschen
Zum 80. Todestag 2025 von Dietrich Bonhoeffer.
„Dummheit ist ein gefährlicherer Feind des Guten als Bosheit.“ „Es gibt in der ganzen Weltgeschichte immer nur eine bedeutsame Stunde – die Gegenwart.“ (Dietrich Bonhoeffer, 1906-1945)
Während die Welt in einer emotionslosen Brutalität versank, kämpfte der in Breslau geborene Pfarrer Dietrich Bonhoeffer während der Zeit des Nationalsozialismus für die Bewahrung christlicher Werte. Mit seinem unbestechlichen Gefühl für Recht und Unrecht und seinem Mut zu Entscheidungen, die ihm selbst unbequem waren, wurde der beispielhafte Pfarrer aus Deutschland weltweit zu einem Hoffnungsträger. In England zählt Dietrich Bonhoeffer zu den zwanzig Märtyrern des 20. Jahrhunderts, die als in Stein gehauene Figuren über dem Portal der Kirche Westminster Abbey dargestellt sind.
Biographie eines furchtlosen und mutigen Mannes, der seine aufrechte Haltung auch im Angesicht des Terrors und des Todes nicht verlor.
Lesung mit musikalischen Einspielungen.
Spieldauer:
50 min I 105 min
Mit Gesine Keller
Kostüm: Michaela Knepper
Konzeption: Friedrich Beyer
Kundenstimmen:
Am 5.Juni 2025 erlebten die Besucher der Markuskirche in Backnang mit „Dein Theater I Wortkino„ aus Stuttgart eine ganz besondere Veranstaltung. Die ev. Erwachsenenbildung im Rems-Murr-Kreis hatte in Kooperation mit der Initiative Kirche […] zu einer Lesung über Dietrich Bonhoeffer […] eingeladen. […] Die Schauspielerin Gesine Keller erweckte die Biographie eines furchtlosen und mutigen Mannes, der seine aufrechte Haltung auch im Angesicht des schrecklichen Terrors des Regimes und seines eigenen grausamen Todes nicht verlor, in fast gespenstischer Weise so zum Leben, dass die Darbietung nicht nur sehr gegenwärtig, sondern von geradezu bedrückender Aktualität schien. In der szenischen Lesung mit musikalischen Einspielungen fesselten Gesine Keller und Katja Ritter das Publikum vom ersten Moment an mit den sorgsam ausgewählten und zusammengestellten Texten sowie deren eindrückliche Darbietung mit musikalischer Untermalung. Das Leben und Wirken von Dietrich Bonhoeffer wurde auf eine Weise plastisch greifbar, die alle Besucher während der 1 ½ Stunden in regungsloser Stille verharren lies. Die sehr professionelle und gelungene Darbietung wurde durch eine anschließend sehr kundig moderierte Diskussion abgerundet. Die Besucher zeigten sich von der Veranstaltung sehr berührt und bewegt. In der Schlussrunde dankten die Veranstalter dem Schauspielerteam ganz herzlich für die außerordentliche gelungene Aufführung.
Andrea Kemmner und Klaus Siebrand
Starke Bilder
Vor 80 Jahren wurde Dietrich Bonhoeffer ermordet.
Ein Erzähltheater erinnert an ihn in Langenau.
Von Barbara Hinzpeter
Es ist kein leichtes Unterfangen, in nur einer Stunde die komplexen Gedanken des Theologen und Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffers und deren Entwicklung nachzuzeichnen. Gesine Keller von „Dein Theater Stuttgart“ gelingt das im voll besetzten Pfleghofsaal in Langenau am Sonntag jedoch eindrucksvoll. Das Programm mit dem Titel „Der Pastor bleibt Pastor“ beginnt und beendet sie mit Zitaten von George Bell, dem Bischof von Chichester, der im Juli 1945 in einem Gedenkgottesdienst für Bonhoeffer predigte. In einer Zeit, „als niemand sich vorstellen konnte, dass Deutschland wieder in die Gemeinschaft der Völker aufgenommen werden könnte“.
Kurz vor Kriegsende war Bonhoeffer im KZ Flossenbürg ermordet worden. „Er starb für Europa“, heißt es im Stück. Es macht seinen Lebensweg, seine theologischen und politischen Anschauungen und sein Handeln deutlich: Bonhoeffer wuchs in intellektuellem, aufgeklärtem Milieu mit „vielen verschiedenen Lebensentwürfen“ auf. In einer Zeit, die vom Glauben an „unaufhaltsamen Fortschritt“ geprägt war, bis der Erste Weltkrieg die Hoffnungen zerstörte. Die Welt war eine andere, als Bonhoeffer 1923 sein Theologiestudium begann, das ihn von Tübingen nach Rom, Berlin und nach dem Examen schließlich nach Barcelona, New York und London führte.
Studien in aller Welt prägten seinen Glauben und sein Denken. Früh erkannte er die Gefahren des heraufziehenden Faschismus und die Notwendigkeit von Zivilcourage. Die Texte, die Keller vorträgt, klingen nach. Nicht zuletzt wegen der Bedeutung für aktuelle Entwicklungen und eine gefährdete Demokratie heute. Aufhorchen lässt Bonhoeffers Analyse der Dummheit, die „ein gefährlicherer Feind des Guten als Bosheit“ sei. Mit Tatsachen und Argumenten sei ihr nicht beizukommen. Sie sei nicht mit Mangel an Bildung gleichzusetzen, kein intellektueller Defekt, sondern das Ergebnis von Machtausübung und -missbrauch, die dem Menschen seine innere Selbstständigkeit rauben. Das Publikum lauscht konzentriert. Das Stück benötigt keine Effekte und Requisiten. Dennoch erzeugt das „Wortkino“ starke Bilder. Nicht zuletzt durch eingespielte Musikstücke, darunter Schlager und Choräle, welche die Texte historisch und auch inhaltlich einordnen.
„Langenau Aktuell“ vom 17.04.2025
Ganz erfüllt Danke ich Ihnen, auch im Namen meiner Frau und aller unserer Gäste für das besonders gut gelungene Engagement von Gesine Keller und Katja Ritter zu Bonhoeffer am vergangenen Samstag bei uns.
Alle Anwesenden waren beeindruckt und berührt und sehr angetan von der Darstellung. Es wurden uns viele für uns neue und erhellende Hintergründe aus Bonhoeffers Leben, Denken und Handeln nahegebracht. Es machte uns auch betroffen zu spüren, wie hochaktuell die Thematik ist.
Auch die persönliche Begegnung mit Gesine Keller und Katja Ritter war sehr wohltuend.
Mit vielem Dank und herzlichen Grüßen an Sie,
Guido Hirschbühl
Dietrich Bonhoeffer für die Stolperstein AG Bad Soden am Taunus
Dank an Frau Keller für eine fabelhafte Lesung. Ihr Vortrag war wirklich gut gemacht. Sie ist eine sehr talentierte Frau.
Was mich wirklich beeindruckt hat, ist die Kritik von Herrn Bonhoeffer an der fehlenden Zivilcourage. Auch seine Diskussionen über die “Dummen”.
Als US-Amerikanerin bin ich sprachlos und sehr, sehr traurig über die jüngsten Wahlergebnisse. Ich glaube, dass die Bevölkerung durch die sozialen Medien verdummt wurde und ich mache mir Sorgen um die Zukunft dieses Landes – ein Land, das meine Eltern aufgenommen hat, nachdem sie vor dem stalinistischen Regime aus Litauen geflohen waren. Ich fand die Lesung inspirierend und werde nach weiterer Literatur über Dietrich Bonhoeffer suchen.
Vielen Dank nochmal und herzliche Grüße,
R.V.
Termine
08.08.2025
31.10.2025
07.11.2025
09.11.2025
15.11.2025
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